Auerhahn- und Birkhahnjagd!

Tipps vom Präparatormeister

Kugel oder Schrot auf den Hahn?

 

Jedes Jahr im Frühjahr stellen sich einige glückliche Hahnenjäger die Frage mit welcher Waffe sie ihren Hahn erlegen sollen. Schrot oder doch besser Kugel?

Ich selber bin sehr passionierter Jäger und habe selbst schon 10 große Hahnen (ich organisiere jedes Jahre eine Auer- und Birkhahnjagd in Russland – bei Interesse kontaktieren sie mich bitte) und 12 kleine Hahnen erlegen können.

Und in meiner Tätigkeit als selbständiger Präparatormeister (www.praeparatormeister.at) habe ich schon sehr vieles gesehen. Kein Wunder bei vielen Hundert von mir präparierte Hahnen.

 

 

Erstmal zum Auerhahn!

Wenn sie die Möglichkeit haben eine kombinierte Waffe zu führen ist das schon ein guter Anfang! Perfekt wird es wenn sie eine kombinierte Waffe mit einem variablen Zielfernrohr, den Kugelkalibern .22 WM oder .22 Hornet. Die Kaliber .222Rem und größer sind untauglich. Sie sind einfach viel zu schnell für so einen kleinen Wildkörper. Oft werde ich gefragt was ich von Vollmantelgeschossen auf unsere Hahnen halte. Ganz einfach: „Nichts“. Warum: Es ist einfach die Geschwindigkeit. Das Geschoss „pfeifft“ durch. Das ist ganz klar. Aber wird nur einer der großen Knochen getroffen reißen die Knochen diese scheußlichen Löcher in die Vögel. Glauben Sie mir, ich weiß wovon ich spreche! Und bei reinen Weichschüssen reitet der Hahn ab und wird wenn überhaupt erst nach vielen Stunden der schwersten Suche gefunden. Und dann hat man fast immer das Problem mit der „Schockmauser“.  Beim Kugelschuss gibt es aber immer ein Problem das natürlich auch erwähnt werden muss: Äste!!! In der Morgendämmerung (meistens wird der Auerhahn in dieser Zeit erlegt) sieht man oft nicht die vielen kleinen Äste hinter denen sich der Auerhahn befindet. Was ein kleiner Ast mit einem Geschoss anstellen kann, ist sicherlich jeden von euch klar. Also: Kugelschuss nur mit einer kleinen Patrone und nur dann wenn der Vogel frei steht!

Zum Schrotschuss auf den Auerhahn: Ich bevorzuge diese Art der Erlegung. Welches Kaliber ist dabei völlig unerheblich. Als Schrotgröße würde ich 3,5 bis 4 mm empfehlen. Was aber beim Schrotschuss zu beachten ist: die Entfernung!! Nehmen wir also mal an, dass die letale Wirkung der Schrot auf den Auerhahn bei ca. 30 bis 35 Meter liegt (plus, minus ein paar Meter) und stellen wir uns diese Entfernung mal im Revier, meistens ein Bergrevier vor. Der Auerhahn kann da schon mal leicht auf 20 Meter Höhe sitzen und balzen.  Da haben wir unsere Schussentfernung bald überschritten. Daher mein Rat: „Nahe ran!“. Lieber den Auerhahn mit der vollen Garbe treffen (ergibt so gut wie nie eine Schockmauser) als den edlen Vogel mit ein paar Schrot anbleien. Er reitet ab und verendet im Regelfall fast immer! Viele Jäger und auch einige Biologen empfehlen den Schrotschuss auf den Auerhahn und dem Birkhahn total zu verbieten. Wie oft werden Auerhähne mit Schrot beschossen, reiten ab und werden nach einer mehr oder weniger langen Nachsuche als: „gefehlt“ bewertet. Beim Schrotschuss gibt es höchst selten ein „gefehlt“. Also: nah ran!!! Genießen sie die Stimmung und das anspringen dieses wunderschönen, urigen Vogels.  Eines sollte ich aber auch noch erwähnen: Unbedingt einen Scheibe aufstellen und mit der Jagdmunition auf ca. 35 Meter beschiessen. Ich empfehle meinen Jägern immer, dass sie einen Schuhkarton auf einem steilen Hang so aufstellen, das es ungefähr der erwarteten Jagdsituation nahekommt. Auch hier erleben viele Jäger ihr blaues Wunder (besonders beim  Schießen mit der Schrot durch ein Zielfernrohr). Aber auch das sollte meiner Meinung nach geübt werden!

 

Zum Birkhahn!

 

Dieser Vogel ist natürlich um ein gutes Stück kleiner als der Auerhahn. Aber dafür ist die Erlegung im Regelfall viel einfacher. Man sitzt im Schirm, hat meistens gutes Licht, eine Schussentfernung die man ziemlich genau kennt und man hat meistens relativ viel Zeit.

Die meisten Hahnen werden mit der Kugel erlegt. Wieder kann ich die .22WM und die .22Hornet sehr empfehlen. Wenn die Schussentfernung nicht weiter als ca. 50 bis 60 Meter ist, es dabei noch windstill ist (windgeschütze Talsenke) kann man getrost auch auf die .22lfb vertrauen. Wieder möchte ich von den rasanten Kalibern abraten. Meistens gibt es äußerst betrübte Gesichter der Schützen wenn sie ihren Hahn aufklauben! Weiter als ca. 100 Meter sollte auch ein geübter Schütze nur im äußersten Notfall (gibt es den in der Jagd??) schießen. Denn der Wind ist im Gebirge immer ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Einen Probeschuss (besser mehrere) setze ich natürlich voraus!

Sollte man über eine Kombinierte verfügen bietet sich natürlich auch der Schrotschuss an. Welches Kaliber sie nehmen ist nebensache. Wichtig (wie beim Auerhahn) ist das die Schussentfernung nicht überschritten wird! 30 bis 35 Meter sind sicher ein guter Richtwert. Die meisten Jäger wissen sowieso wie weit Ihre Schrot zusammenhält. Dennoch empfehle ich wieder den Schuss mit der Jagdmunition auf eine Schuhschachtel. Wenn diese sicher erlegt wurde, kann es auf die Hahnenjagd gehen. 3 Millimeter Schrotgröße sind sicher eine gute Wahl!

 

 

Sollte es dennoch passiert sein, dass ihr Hahn entweder zerschossen ist,  oder das er eine Schockmauser hatte so suchen sie alle Federn und Teile der Vögel zusammen. Alles wird gebraucht.

Und glauben sie mir: auch aus dem zerschossensten Hahn mache ich ihnen ein Präparat mit dem sie noch viele Jahrzehnte ihre Freude haben können. Garantiert!

Leitner Eric

www.praeparatormeister.at

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