Vom richtigen Umgang mit Jagdtrophäen und der Vermeidung von Krankheiten!
Wildkrankheiten:
Tollwut: der letzte Fall von Tollwut beim Menschen in Österreich war im Jahr 2004. Ein junger Mann wurde in Marokko von einem Hund gebissen und ist in Österreich verstorben. Tollwutfälle pro Jahr weltweit: 55.000 Menschen! Die zur Impfung ausgelegten Fuchsköder sind niemals zu öffnen, sie enthalten lebende Tollwutviren!
Tuberkulose: schlechter Allgemeinzustand, Knoten und Geschwüre am ganzen Körper und in der Lunge. Im Zweifelsfall Tierarzt benachrichtigen. Aufbrechen von Wild am besten immer mit Handschuhen!
Vogelgrippe: über 300 Tote weltweit. Pro Jahr in Deutschland ca. 20.000 Tote durch Humaninfluenza! Vorsicht bei gefundenen Vögeln!
Fuchsbandwurm: Der Fuchsbandwurm wird nur ca. 3 mm lang. Vorsicht beim Abbalgen von Fuchs und Marder. Tiere vorher in Seifenwasser tauchen, Handschuhe und Mundschutz tragen, damit die Infektion mit Eiern verhindert wird. Einfrieren nützt nichts, denn die Eier sterben erst bei – 80Grad ab! Von 1982 bis 2000 sind ca. 560 Erkrankungen in Europa dokumentiert worden. Zwischen 2003 und 2005 sind 119 Fälle bekannt geworden. Die Erkrankung mit dem Fuchsbandwurm ist schwer zu heilen. Inkubationszeit 5 bis 15 Jahre! Gesundenuntersuchung ist anzuraten! In ca. 70 % der Fälle sind Hunde und Katzenbesitzer betroffen!!!!!
Pseudowut (Aujeszky´sche Krankheit): Viruserkrankung, Überträger Wildschweine, besonders gefährlich für Hunde, jeder Kontakt kann Hunde anstecken. Für Menschen nicht gefährlich!
Milzbrand: Bakterien deren Sporen jahrzehntelang aktiv bleiben können! Letzter Fall in Österreich 1988. Auch bekannt unter ANTHRAX.
Räude: Milbenerkrankung, beim Menschen keine so große Gefahr, dennoch immer Handschuhe tragen!
Staupe: Viruserkrankung, gefährlich für den Hund, wird oft mit Tollwut verwechselt!
Trophäenbehandlung:
Auskochen: Decke runter, das meiste Fleisch entfernen, wässern mit Salzwasser, Wasser mehrmals wechseln, Kochen mit Waschpulver. Die Rosen sollten nicht mit gekocht werden. Fleisch entfernen, mit Waschpulver und Bürste den gekochten Schädel reinigen. Bleichen: 1 Teil Wasserstoff und 5 Teile Wasser vermischen und diese Lösung heiss machen. Trophäe hinein tauchen und solange drinnen lassen, bis sie weiss geworden ist. Aufpassen auf Finger und Rosen. Trophäe unter fließenden Wasser abspülen. In die Sonne zum trocknen geben. Das Wasser/Wasserstoffgemisch in einen verschließbaren Plastikbehälter geben und aufheben. Kann sehr oft verwendet werden.
Bei Gams, Steinbock und Mufflon:
Bei verpechten Gamstrophäen sollte man die Mazeration (Fäulnis) anwenden. Trophäe in einen Kübel mit warmen Wasser geben und dort solange belassen bis sich die Schläuche abziehen lassen. Unbedingt die Schläuche und Schnecken abziehen, Stirnzapfen in der Mitte abschneiden und durchbohren. Auseinandergefallene Trophäen mit Holzleim kleben.